Es gibt kein Bier auf dem Fürstenberg ...
Die Streckenwanderung führt von Geisingen–Aulfingen auf schattigen Waldwegen über den Höhenzug der „Länge“ zum Fürstenberg (918 m), einem Zeugenberg (Vorberg) der Schwäbischen Alb. Auch die „Länge“ (921 m) selbst ist ein solcher Zeugenberg auf der Baar zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald sowie dem Randen und Schweizer Jura. Nach ihrem „fürdersten“ (vordersten) Berg nennen sich ab 1250 die Grafen und späteren Fürsten zu Fürstenberg. Als ihre Stadt auf dem Gipfelplateau 1841 durch ein Feuer zerstört wurde, entstand am Fuß des Berges die neue Stadt Fürstenberg, heute ein Ortsteil von Hüfingen. 1964 wurde an der Stelle der Burg die Augustinus-Kapelle zum Gedächtnis an den im nahen Riedböhringen geborenen Kardinal Augustin Bea errichtet.
Der „Historische Pfad Fürstenberg“ informiert mit sieben Tafeln über Geologie, Klima und Pflanzenwelt sowie die Geschichte des Berges und seiner ehemaligen Stadt. Zusätzlich erläutert der geografische Lehrpfad Geologie und Klima der Baar.
International bekannt ist die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei am Stammsitz in Donaueschingen. Der Ortsteil Neudingen war schon 870 königlich-karolingische Pfalz. Hier verstarb im Jahr 888 der abgesetzte Kaiser Karl III. der Dicke. Auf dem Platz des ehemaligen Königshofs errichteten 1853 die Fürsten zu Fürstenberg eine Gruftkirche mit weithin sichtbarer Kuppel.
Am westlichen Rand der bewaldeten Länge liegt das Naturschutzgebiet Hondinger Zisiberg. 1937 wurde das vom Hüfinger Apotheker Erwin Sumser erworbene und zuvor landwirtschaftlich genutzte Grundstück zu Deutschlands erstem Naturschutzgebiet erklärt. Es ist reich an Orchideen.
Weitere Details im "Wanderservice Schwarzwald" des Schwarzwaldvereins: www.wanderservice-schwarzwald.de/r/7519722
Autorentipp
Wegearten
Sicherheitshinweise
Die Route verläuft auf unkritischen Wegen.Weitere Infos und Links
Flyer "Historischer Pfad Fürstenberg": www.huefingen.de/ceasy/modules/core/resources/main.php5?id=3335-0&download=1
Dies ist keine offizielle Tourenbeschreibung des Wegebetreibers, vielmehr der rein private Wandervorschlag des Autors. Für die Aktualität der Informationen kann daher keine Gewähr übernommen werden.
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Mit dem Ringzug erreichen wir den Geisinger Ortsteil Aulfingen im Aitrachtal (686 m ü. NN.). Vom Bahnhaltepunkt aus weist die „gelbe Raute“ des Schwarzwaldvereins bereits den Weg in den Ort: wir gehen in Richtung „Friedhofstraße“ und .biegen beim Gasthof „Adler“ rechts ab zur neubarocken katholischen Kirche St. Nikolaus. „Am Kirchweg“ geht es weiter geradeaus ins Eigental. Vorbei an der Eigentalhütte erreichen wir die Wegweiserstandorte „Eigental“ und „Galantsteig“ (820 m). Hier führt der weiche Waldweg rechts hinab ins Taubental. zum Standort „Pfaffentalbrunnen“ (770 m). Der breite Pfaffentalweg mündet in eine große Wegkreuzung mit der „Wendthütte“ (859 m), einer geschlossenen Hütte mit Grillplatz am Ostweg.
Am Rastplatz vorbei, orientieren wir uns weiter mit Hilfe der gelben Raute und nehmen den rechts abbiegenden Waldweg (Oberer Bruderholzweg) zum „Schächer“. Nach 6 km durch schattigen Mischwald eröffnet sich plötzlich die erste spektakuläre Aussicht auf die Riedbaar. Direkt vor uns liegt Neudingen an der Donau mit der weithin sichtbaren Kuppel.der Gruftkirche der Fürsten zu Fürstenberg . Im Nordosten erhebt sich der Wartenberg, in 32 km Entfernung NNO der Lemberg, mit 1015 m der höchste Berg der Schwäbischen Alb. In gleicher Richtung liegen der 17 km entfernte Lupfen (977 m) und nur 14 km entfernt der Himmelberg (941 m). Im Norden fällt Bad Dürrheim auf. Weit auseinandergezogen liegt Donaueschingen im NW.
Wenig später verlassen wir die bewaldete „Länge“ und blicken auf die Schächerkapelle. Am Schächer tagte in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges das Landgericht der Baar. Hier wurden auch die verurteilten Schwerverbrecher (Schächer = Räuber) hingerichtet.
An der Wirtschaft zum Bären vorbei gehen wir am Fuß des Fürstenberges in Richtung des Ortes „Fürstenberg“ und verlassen den „Schächer“ wieder mit großartigem Blick auf die Hochmulde der Baar und den Schwarzwald. Links hinauf führt ein Fahrweg zu einem kleinen Parkplatz mit den ersten beiden Informationstafeln zum „Historischer Pfad Fürstenberg“.
An seiner Weggabelung gehen wir weiter aufwärts und blicken rechts auf den ehemaligen Friedhof mit dem letzten Grabdenkmal und dem nach dem 2. Weltkrieg aufgestellten „Heimatkreuz". Am Platz der ehemaligen Kirche wurde 50 Jahre nach dem Brand das Gedächtniskreuz von 1891 errichtet.
Auf dem Gipfel des Fürstenbergs (918 m) befinden sich ein Rastplatz sowie eine Panoramatafel für die Aussicht: links auf den Längeberg, im Süden über das Hondinger Tal zum Randen, dann folgt das Dorf Riedböhringen, dahinter der Eichberg bei Blumberg. Im Westen können wir bei guter Sicht die Türme auf dem Feldberg erkennen, unter uns das Dorf Behla.
Auf dem Hochplateau steht die Augustinus-Kapelle mit dem markanten Staffelgiebel.
Im Abstieg kommen wir wiederum an eine Weggabelung des historischen Pfades. Nach rechts könnten wir den Rundweg zur nordöstlichen Ecke des Fürstenbergs verlängern. Wir steigen geradeaus hinab zur Informationstafel „Wutach“ des geografischen Lehrpfades und blicken auf den Ort „Fürstenberg“. Immer mit dem Blick auf die Baar folgen Informationen zum „Jura“, aus deren Schichtstufen die Baaralb aufgebaut ist. Die Region ist durch große Klimaunterschiede geprägt. Schon seit 1881 wird hier ein kontinuierlicher Temperaturanstieg dokumentiert. Darauf weist die dritte Tafel hin.
Zurück beim „Schächer“ wandern wir mit der gelben Raute weiter auf dem Längewaldweg Richtung „Hondingen“. Die Wegmarkierung führt uns immer am Rand des Längewaldes entlang zum „flächenhaften Naturdenkmal Sperbelhalde“ mit einer Informationstafel. Das floristisch hochwertige Biotop mit Magerrasen im Weißen Jura weist über 50 z.T. gefährdete Tier- und Pflanzenarten auf, u.a. die Buchsblättrige Kreuzblume (Zwergbuchs) oder der Kreuzenzian.
Mit Blick auf Hondingen schlagen wir den Sissibergweg zum Naturschutzgebiet „Hondinger Zisiberg“ ein. An seinem Ende biegen wir rechts ab auf den Langentalweg nach Hondingen und dort „Am Kirchberg“ wieder links ab. Dem Ostweg des Schwarzwaldvereins.(rot-weiße Raute) folgen wir in den Längewald bis zum Standort „Neue Hütte“. Dann begleitet uns wieder die gelbe Raute durch den Längewald. Beim Gasthaus Längehaus müssen wir die Landstraße queren und erreichen schließlich die Bahnstation Riedöschingen.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Hinfahrt mit dem 3er-Ringzug der Hohenzollerischen Landesbahn zum Haltepunkt Geisingen-AulfingenRückfahrt ab Blumberg-Riedöschingen. (Fahrplanauskunft: www.reiseauskunft.bahn.de; www.efa-bw.de ; Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar GmbH)
Anfahrt
Auf A81 Ausfahrt 38-Geisingen nehmen; abbiegen auf B31/B311/B33 ; links abbiegen auf L185 Richtung S tockach bis Aitrachstraße 7, 78187 GeisingenParken
Individuelles Parken in Geisingen-AulfingenKoordinaten
Kartenempfehlungen des Autors
Wanderkarten des Schwarzwaldvereins: W259 Blumberg, Maßstab 1:25 000, ISBN 978-3-86398-485-4, Ausgabe 2018
Herausgeber: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg.
Ausrüstung
Feste Wanderschuhe mit gutem Profil, evtl. Teleskopstöcke; ausreichende Verpflegung und Getränke für unterwegsStatistik
- 40 Wegpunkte
- 40 Wegpunkte
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