Auf dem Schaffhauser Grenzweg zum Biotop Wangental
Die abwechslungsreiche Rundwanderung startet im „Jestetter Zipfel“. Hier liegt Deutschland im Süden der Schweiz und ist nahezu vollständig vom Kanton Schaffhausen umschlungen. Entlang der im Jahr 1839 festgelegten Landesgrenze führt der „Schaffhauser Grenzweg“ zum Grauen Stein. Der Findling aus der Rißeiszeit wurde bereits 1330 urkundlich als Grenzstein der Gemarkung Neunkirch erwähnt.
Auf die wirtschaftliche Bedeutung der Bohnerze weist der Bergbauhistorische Lehrpfad hin. Ihre Verarbeitung legte den Grundstein für die Industrialisierung der Region Schaffhausen. Namhafte Firmen wie die Georg Fischer AG, SIG und Alusuisse (Alcan) entstanden daraus. Der neu angelegte spielerische Lehrpfad Bohnerzspur informiert über den Bohnerzabbau vor 200 Jahren sowie zu heutigen Feuchtbiotopen, die sich aus den einstigen Bohnerzgruben bildeten. Als Feucht- und Hochwasserschutzgebiet hat der Verein Wangental Natur pur das Biotop Wangental konzipiert. Ein Bohlenweg führt die Besucher durch den kleinen See. Zwei Beobachtungshütten erlauben die ungestörte Erkundung der artenreichen Flora und Fauna. Mehrere Libellen- und Amphibienarten haben sich hier bereits niedergelassen. Auch ein Biber hat schon im See seine Burg erbaut. In den Magerwiesen gedeihen Orchideen.
Hoch über dem Wangental thront in 560 m ü. M. die Ruine Radegg auf einem Felssporn des Rossbergs. Ein Abstecher lohnt sich wegen der guten Aussicht ins Wangental.
Autorentipp
Wegearten
Einkehrmöglichkeiten
Hotel Löwen JestettenSicherheitshinweise
Die Route verläuft auf unkritischen Wegen. Für die Besteigung der Ruine Radegg ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.Weitere Infos und Links
Bohnerzspur: http://bohnerzspur.ch
Verein Wangental Natur pur: www.wangental.ch
Ruine Radegg: wikipedia.org
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vom Bahnhof Jestetten folgen wir der Bahnhofstraße Richtung Bonenrüti durch die Unterführung und lassen nach 700 Metern bereits den Asphalt hinter uns um in den Wald einzutauchen. Nach einem weiteren Kilometer erreichen wir auf dem Heubergweg den Grenzstein 48. Immer entlang der Landesgrenze führt uns der Pfad zum Grauen Stein. Beim Standort Erlenboden verlässt der „Schaffhauser Grenzweg“ die Grenzlinie und folgt dem Bergbauhistorischen Lehrpfad zu unzähligen kleinen Bohnerzgruben. Nach der Wasenhütte weist ein Holzschild auf das Restaurant Rossberghof hin (Mo/Di geschlossen).
Vom höchsten Punkt der Tour (624 m) leitet der „Schaffhauser Grenzweg“ abwärts zur Ruine Radegg. Hier erwartet uns ein großzügiger Rastplatz und die Aussicht von der ehemaligen Burg. Dazu müssen wir die Holzbrücke passieren und vorsichtig über die breite Mauer zum höchsten Punkt hoch klettern. Zurück bei der Weggabelung weist ein Pfeil zum Parkplatz im Wangental. Nach einem Kilometer machen wir zuvor einen Abstecher zum Lehrpfad Bohnerzspur. An einer markanten Weggabelung (ohne Wegweiser) gehen wir geradeaus auf dem breiten Waldweg zur Forsthütte am Cholplatz mit Informationstafeln zum Bohnerzabbau. Über den Fahrweg hinweg weist ein Schild zum Lehrpfad.
Zurück am Cholplatz und an der schon bekannten Wegkreuzung leitet der Weg weiter abwärts durch das Ernsteltal zur Karstquelle. Ein schmaler Naturpfad schlängelt sich am Ernstelbachs entlang ins Wangental an den Fuß der Radeggerhalde zu einem Grillplatz. Am Waldrand links und über die Straße halb rechts gehen wir auf einem unscheinbaren Wiesenpfad zum Biotop im Wangental. Vom Bibersteg und den beiden Beobachtungshütten können wir die vielfältige Flora und Fauna rund um den kleinen künstlich angelegten See betrachten.
Wieder an der Schaffhauser Grenze entlang führt uns der Weg am Rand des Wangentals zu einem kleinen Rastplatz unterhalb des Ölbachwasserfalls und weiter zum Zollamt Wangental. Der Wanderweg verläuft ein kurzes Stück an der Straße entlang und knickt dann nach links ab in den Visolohweg. Hoch über dem Ettengraben verlassen wir den Grenzweg und biegen mit der gelben Raute nach rechts ab, an der Gunzenriedhofhütte vorbei zum Wegweiser Schlossberg von Jestetten. Der kürzeste Weg zum Bahnhof verläuft ohne Markierung vor der Brücke links parallel zu den Gleisen. Wer noch einkehren will überquert die Brücke Richtung Homberg zur Ortsmitte bei der Kirche und erreicht so schließlich den Bahnhof.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Hinfahrt mit S-Bahn 22 Richtung Bülach zum Bahnhof Jestetten
Rückfahrt mit Linienbus 7347 (wochentags) ab Haltestelle Jestetten Zollamt Wangental oder ab dem Bahnhof Jestetten
Fahrplanauskunft: www.reiseauskunft.bahn.de, www.sbb.ch
Anfahrt
Ziel für Navi: Bahnhofstraße 27, 79798 Jestetten, DeutschlandParken
Parkplätze beim Bahnhof JestettenKoordinaten
Kartenempfehlungen des Autors
Ausrüstung
Feste Wanderschuhe mit gutem Profil, evtl. Teleskopstöcke; ausreichende Verpflegung und Getränke für unterwegs; Fernglas, Kamera zur Naturbeobachtung; gültige Ausweispapiere (grenzüberschreitende Wanderung)Statistik
- 19 Wegpunkte
- 19 Wegpunkte
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