Tour hierher planen Tour kopieren
Wanderungen empfohlene Tour

Auf dem Hochrhein-Höhenweg zur Küssaburg

· 1 Bewertung · Wanderungen · Schwarzwald
Verantwortlich für diesen Inhalt
Walter Biselli Verifizierter Partner 
  • Blick zum Aussichtsturm auf dem Vitibuck
    Blick zum Aussichtsturm auf dem Vitibuck
    Foto: Walter Biselli, Schwarzwaldverein Radolfzell
m 800 700 600 500 400 300 200 18 16 14 12 10 8 6 4 2 km Grießen, Linde Vieletschen Küssaburg Dreitälerblick Langestein
Von der historischen Altstadt in Tiengen wandern wir aussichtsreich auf dem Hochrhein-Höhenweg zur Küssaburg.
mittel
Strecke 18,6 km
5:30 h
510 hm
460 hm
676 hm
323 hm

Der Ausgangspunkt Tiengen, ein Stadtteil von Waldshut-Tiengen, ist Teil des Naturparks Südschwarzwald, am Übergang vom Hotzenwald in den Klettgau. An der Grenze zur Schweiz liegend, wird die früher auch als „Viertälerstadt“ bezeichnete Gemeinde von den Flüssen Steina, Wutach und Schlücht eingerahmt, die in den Hochrhein münden.

Tiengen, erstmals 858 erwähnt, kam durch Tausch vom Kloster St. Blasien an die Herren von Krenkingen, die im 11. Jahrhundert das Alte Schloss, einen Wohn- und Wehrturm erbauten. Dieses „Kleine Schloss“ gehört heute mit dem „Neuen Schloss“ zum Schloss Tiengen.

Im Jahr 1415 wurde die Stadt durch ein Söldnerheer von Herzog Reinold von Urslingen angegriffen. Zum Dank für dessen Zurückschlagung feiert Tiengen jährlich den Schwyzertag. „Anno 1452 verbriefte Kaiser Friedrich III. dem Ritter Bilgeri von Heudorf die Rechte und Freiheit der Stadt nach Jahren großer Bedrängnis“. Die im Wandgemälde dokumentierte Freude währte nicht lange. Der fehdesüchtige Ritter beschwor schon 1468 den Waldshuter Krieg herbei, der mit der Einnahme und Zerstörung der Stadt durch die Eidgenossen endete. Im Schwabenkrieg 1499 wurde Tiengen völlig niedergebrannt.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Tiengen 1638 durch Bernhard von Sachsen-Weimar (im Dienste Schwedens) besetzt und wiederum zerstört.

Die Küssaburg wurde dagegen von der eigenen Besatzung gesprengt, um sie den herannahenden Schwedischen Truppen unter Feldmarschall Gustaf Horn nicht als Stützpunkt überlassen zu müssen.

Weitere Details im "Wanderservice Schwarzwald" des Schwarzwaldvereins: www.wanderservice-schwarzwald.de/r/1518898

Autorentipp

Vor der eigentlichen Wanderung lohnt sich ein kurzer Rundgang durch die historische Altstadt von Tiengen.
Profilbild von Walter Biselli
Autor
Walter Biselli
Aktualisierung: 13.05.2021
Schwierigkeit
mittel
Technik
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
Sendeturm Wannenberg, 676 m
Tiefster Punkt
Tiengen, 323 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez

Wegearten

Asphalt 39,97%Schotterweg 9,11%Naturweg 39,74%Pfad 11,90%Straße 0,26%
Asphalt
7,4 km
Schotterweg
1,7 km
Naturweg
7,4 km
Pfad
2,2 km
Straße
0 km
Höhenprofil anzeigen

Sicherheitshinweise

Die Route verläuft auf unkritischen Wegen.

Weitere Infos und Links

Tourist-Info Tiengen
Bürgerservice im Rathaus
Hauptstraße 36, 79761 Waldshut-Tiengen
Tel.: 07741 833-440, Fax: 07741 833-469
buergerservice@waldshut-tiengen.de, www.waldshut-tiengen.de

Virtueller Stadtrundgang Tiengen: www.waldshut-tiengen.de/3750.php

 

Touristinformation Küssaberg

Tel.: +49 7741 600145

www.kuessaberg.info     

Führer durch die Küssaburg: www.kuessaberg.info/gemeinde/gemeindeleben/geschichte

 

Streifzug durch die ehemalige Landgrafschaft Klettgau: www.klettgau-historia.de

 

Schwarzwaldverein e.V.

www.schwarzwaldverein.de

 

Start

Bahnhof Tiengen(Hochrhein) (346 m)
Koordinaten:
DD
47.635117, 8.271951
GMS
47°38'06.4"N 8°16'19.0"E
UTM
32T 445309 5276003
w3w 
///seele.bejahen.spinat

Ziel

Bushaltestelle "Grießen Linde"

Wegbeschreibung

Vom Bahnhof Tiengen(347 m ü. NN.) aus folgen wir der Bahnhofstraße nach Osten. Auf der linken Seite erkennt man den aus dem Wald herausragenden Vitibuck-Aussichtsturm.

Auf dem Kirchplatz angekommen, sehen wir links das im neugotischen Stil 1882 errichtete katholische Pfarrhaus und gleich daneben die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, die wir unbedingt besichtigen sollten. Sie wurde vom Vorarlberger Baumeister Peter Thumb 1753 bis 1755 noch ganz im Barockstil erbaut, während der Turmunterbau aus der Gotik stammt. In unmittelbarer Nähe liegen das Kleine und Neue Schloss. Links an der Kirche vorbei, erreichen wir über die Korngasse die Hauptstraße mit dem im 16. Jahrhundert erbauten Rathaus. Die klassizistische Fassade stammt von 1826. Gegenüber stehen der Josefs-Brunnen und der historische Gasthof „Zum Hirschen“, das älteste Gasthaus Tiengens. Ein Sgraffito an der Fassade erläutert: „Im Dezember 1146 wohnte hier in der Herberge der hl. Abt Bernhard von Clairvaux und heilte Kranke. Er kam von der Fürstenversammlung zu Frankfurt in Begleitung des Bischofs Hermann von Konstanz werbend für den zweiten Kreuzzug“. Der Hauptstraße entlang, kommen wir an malerischen Häusern der Altstadt vorbei. Markant ist das rote stattliche Bürgerhaus Döbele-Schüz mit dem für die Spätgotik charakteristischen Erker. Auf der gleichen Seite befindet sich über einem Torbogen ein Sgraffito zum Gedenken an den Vater des Bauernkrieges von 1525, Jos Fritz. Der Bauernaufstand der Bundschuh-Bewegung gegen ihren Landesherrn Rudolf V. von Sulz wurde bei Grießen niedergeschlagen.

Wir gehen unter dem Torbogen hindurch und dann rechts in die Weihergasse, die zum Storchenturm führt. Der Eckpfeiler der alten Stadtbefestigung wurde um 1300 erbaut und diente teilweise als Gefängnis (Diebsturm). Sein späterer Name geht auf die 1899 aufgesetzte Haube zurück, die ein Storchennest trug.Dahinter gehen wir links an der ehemaligen Stadtmauer die Ringmauergasse entlang, um bei der nächsten Gabelung das historische Zentrum nach Süden zu verlassen.

Der Sulzerring führt direkt auf die vielbefahrene Klettgaustraße (B34) zu, die wir durch eine Fußgängerunterführung umgehen. Weiter geradeaus durch die Mecklenburger Straße, kommen wir zur Berliner Straße, der wir wenige Meter nach links folgen, um vor der Reithalle rechts zur Wutach hin abzubiegen. Neben dem Radweg verläuft ein Pfad parallel zum Ufer der kanalisierten Wutach, die wir nach 300 m über die historische Holzbrücke beim Wegweiser „Tiengen Holzbrücke (330 m)“ passieren.

Mit der Markierung „gelbe Raute“ gehen wir nach rechts in Richtung Waldsportpfad Bürgerwald. Zuvor unternehmen wir einen kurzen Abstecher oberhalb des ehem. Langensteinstadions zum Chindlistein von Tiengen, der nunmehr frei steht. Schon in der späten Jungsteinzeit in der 1. Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. war die Gegend besiedelt. Davon zeugt noch der ca. 6 m hohe „Lange Stein“ aus Juranagelfluh, der südlichste Menhir Deutschlands. Im Mittelalter befand sich am Standort des heutigen Langensteinstadions die Gerichtsstätte der Landgrafschaft Klettgau.

Wieder zurück beim Holzschild des Waldsportpfades, gehen wir (ohne Markierung) rechts hoch in den Langensteinwald, an einem Bildstock vorbei zur Einmündung des Hochrhein-Höhenweges. Der südlichste Querweg des Schwarzwaldvereins ist mit einer blauen Raute auf gelbem Grund markiert, die uns die folgenden 13 km bis zum Wegweiserstandort „Vieletschen“ begleiten wird.

Nach links führt der Waldsportpfad zu einem Rastplatz und weiter zur Kreuzung „Reiherwald-Denkmal“. Über die Standorte „Reiherwald“ und „Jungbannhau“ erreichen wir den „Dreitälerblick (442 m)“, einen (ehemaligen) Aussichtspunkt. Der Weg musste ab hier umgelegt werden und führt nun befestigt, dafür mit dem Blick auf Ober-Lauchringen bis zum Standort „Ob dem Einfang (410 m)“ und dort rechts hinauf in den „Bergwald (500 m)“ zum bisherigen Höhenweg zurück. An einer Hütte vorbei zieht der Weg nach „Bechtersbohl (450 m)“ hinab, dort rechts an der Kapelle vorbei und wiederum rechts auf dem „Allmendweg“ zur gleichnamigen Weggabelung.

In Serpentinen geht es nun zur Küssaburg hinauf, zu deren Besichtigung sich eine Rast empfiehlt. Die Idylle hier oben wird nur durch den Fluglärm der Zürich-Kloten ansteuernden Maschinen getrübt sowie die Emissionen des nahen Atomkraftwerks Leibstadt.

Im Anschluss wandern wir am Gasthof Küssaburg vorbei zu den Standorten „Küssaberg“ und nehmen den linken Weg zwischen dem Bergwald und dem Naturschutzgebiet „Orchideenwiese Küßnach“ in das „Alkheimer Holz“. Auf dem Wannenberg (676 m) endet der Waldweg beim Sendeturm. Die asphaltierte Zufahrtsstraße bringt uns weiter zum Aussichtspunkt „Vieletschen (630 m)“. Der weite Ausblick nach Norden in den Schwarzwald sowie nach Süden bis zu den Alpen macht diesen Punkt auch für Ornithologen interessant, wie die Informationstafel zum „Zugvogel-Beobachtungspunkt Wannenberg“ erläutert.

Hier verlassen wir den Hochrheinhöhenweg und steigen mit der gelben Raute als neue Wegmarkierung zum Reutehof hinab. Am Standort „Leh (614 m)“ gehen wir geradeaus in den Wald hinein, queren zweimal einen Forstweg und gehen anschließend links nach Grießen hinein zum Wegweiser „Äußerer Bühl“.

Noch vor der Kirche St. Peter und Paul liegt rechts der Landgasthof Mange, der zur Einkehr einlädt, bevor wir ab der Bushaltestelle „Linde“ (392 m) die Rückfahrt antreten.

Die nächste Bahnstation ist Erzingen (Baden).Sie erreicht man über die Wegweiserstandorte „Viehmarktplatz“, „Stegbündten“ und „B34 Bahnübergang“ und ab dort den Gleisen bis zum Bahnhof folgend.

Hinweis


alle Hinweise zu Schutzgebieten

Öffentliche Verkehrsmittel

Hinfahrt zum Bahnhof Tiengen(Hochrhein)
Rückfahrt ab Bushaltestelle Grießen Linde,Klettgau oder Bahnhof Erzingen(Baden)

Anfahrt

Anfahrt über Schwarzenbergstraße zur Bahnhofstraße 4, 79761 Waldshut-Tiengen

Parken

Parkplätze beim Bahnhof Tiengen

Koordinaten

DD
47.635117, 8.271951
GMS
47°38'06.4"N 8°16'19.0"E
UTM
32T 445309 5276003
w3w 
///seele.bejahen.spinat
Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad

Kartenempfehlungen des Autors

Wanderkarte des Schwarzwaldvereins W266 Waldshut-Tiengen, Maßstab 1:25 000, ISBN 978-3-86398-492-2, Ausgabe 2019. Herausgeber: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Ausrüstung

Feste Wanderschuhe mit gutem Profil - 40% des Weges sind asphaltiert!; evtl. Teleskopstöcke; ausreichende Verpflegung und Getränke für unterwegs

Fragen & Antworten

Stelle die erste Frage

Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.


Bewertungen

4,0
(1)
Heiko Starke
15.04.2017 · Community
Abwechslungsreich, mal Wald, mal am Wasser, und der traumhafte Blick von der Küssaburg. Der Aufstieg zur Küssaburg ist schon anspruchsvoll.
mehr zeigen
Blick Richtung CH
Foto: Heiko Starke, Community
Blick über Lauchringen
Foto: Heiko Starke, Community
Wutach
Foto: Heiko Starke, Community

Fotos von anderen


Bewertung
Schwierigkeit
mittel
Strecke
18,6 km
Dauer
5:30 h
Aufstieg
510 hm
Abstieg
460 hm
Höchster Punkt
676 hm
Tiefster Punkt
323 hm
Etappentour aussichtsreich Einkehrmöglichkeit familienfreundlich Von A nach B kulturell / historisch

Statistik

  • Inhalte
  • Bilder einblenden Bilder ausblenden
Funktionen
Karten und Wege
  • 42 Wegpunkte
  • 42 Wegpunkte
Strecke  km
Dauer : h
Aufstieg  Hm
Abstieg  Hm
Höchster Punkt  Hm
Tiefster Punkt  Hm
Verschiebe die Pfeile, um den Ausschnitt zu ändern.