Auf dem Firstweg von Stein am Rhein nach Bankholzen
Die grenzüberschreitende Tour beginnt vor den Toren von Stein am Rhein. Wer das pittoreske Schweizer Städtchen noch nicht kennt, sollte unbedingt vorher einen kurzen Rundgang machen.
Steil hinauf geht es zum Wahrzeichen der Stadt, der Burg Hohenklingen mit herrlichem Blick über die Altstadt, den Hochrhein und die Inselgruppe Werd im Rheinsee.
Auf dem Schiener Berg wechseln wir mehrfach die grüne Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland. Bereits im Jahr 1971 wurde sie durch einen Staatsvertrag für Wanderer geöffnet. Daran war maßgeblich auch der Schwarzwaldverein beteiligt. Davor regelte der „Grenzberichtigungsvertrag“ von 1830 zwischen der Schweiz und Baden den genauen Verlauf der Landesgrenze zwischen dem Kanton Schaffhausen und dem Großherzogtum Baden. Daher tragen auffallend viele Grenzsteine die Jahreszahl 1839, in dem sie gesetzt wurden. Auf Schweizer Seite steht „CS“ für den damaligen „Canton Schaffhausen“, „GB“ für das Großherzogtum Baden. Wie unübersichtlich der Grenzverlauf in diesem Zipfel auch heute noch ist bezeugen allein schon die zahlreichen Grenzsteine. Eine weitere Besonderheit dieser Zickzackgrenze ist, dass beim Waldheim Deutschland südlich der Schweiz liegt!
Höhepunkt der anspruchsvolle Wanderung ist die phänomenale Aussicht in den Hegau von der Chroobachhütte und wenig später vom Herrentisch an der Nordgrenze zu Deutschland. Mit je einem Bein in Deutschland und in der Schweiz führt uns der schmale Firstweg zunächst an der Landesgrenze entlang.und schließlich in die "Ewigkeit" des Schienerbergs, von der wir zur Mühlbachschlucht nach Bankholzen hinab steigen.
Weitere Details im "Wanderservice Schwarzwald" des Schwarzwaldvereins: www.wanderservice-schwarzwald.de/r/22937602
Autorentipp
Wegearten
Einkehrmöglichkeiten
Burg HohenklingenHofgut Oberwald
Restaurant Hotel zum Sternen
Sicherheitshinweise
Auf dem Firstweg ist ein Mindestmaß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.Weitere Infos und Links
Tourismus Stein am Rhein
Oberstadt 3, CH - 8260 Stein am Rhein
Tel. +41 (0)52 632 40 32, Fax +41 (0)52 632 40 31
tourist-service@steinamrhein.ch
BodenSeeWest Tourismus e.V.
Im Kohlgarten 2, 78343 Gaienhofen
Tel: +49 (0) 7735 - 919055
info@bodenseewest.eu
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Vor dem Untertor in Stein am Rhein startet die Tour an der Bushaltestelle bzw. dem Parkplatz. Beim gelben Wanderwegweiser orientieren wir uns stadtauswärts Richtung Hemishofen bzw. "Burg Hohenklingen" und biegen gleich rechts in das Wisegässli ab. Steil aufwärts führt bald der Weg in Serpentinen hinauf zur Burg Hohenklingen.
Hinter dem Kreisel biegen wir rechts ab und folgen dem aussichtsreichen Firstweg in Richtung Maria Tann, mit Blick auf Stein und die drei Werdinseln im Rheinsee. Im "Himmelreich" überschreiten wir die grüne Grenze nach Deutschland am Grenzübergang Ölberg. Ohne den Schienerbach am Übergang Süd zu passieren biegen wir links ab ins idyllische Schienerbachtal zur Brudermannshalde, dort wiederum Richtung Mariatann, an der Kressenberghütte vorbei zu den Litzelshauser Höfen. Eine Tafel erklärt, daß der ehemalige Lehenshof des Klosters Öhningen bereits um das Jahr 1000 existierte. Ein hölzerner Wegweiser zeigt hinauf zum Bühlarzhof. Hier treffen wir an der Hofkapelle von 1863 auf den neuen Premiumwanderweg Albertine-Steig, der die weitere Richtung vorgibt. Nach Westen schweift unser Blick über den Schweizer Hof Unterwald hinüber zum Waldheim in Deutschland. Dahinter liegt bereits wieder Schweizer Hoheitsgebiet. Beim Brandhof am „Grenzübergang Unterwald“ überschreiten wir erneut die grüne Grenze - in die Schweiz.
Am Hof Unterwald vorbei wandern wir Richtung Oberwald, biegen aber zuvor rechts in den Bächlihau ab und dort gleich wieder links. Vom Waldrand bei Hueb genießen wir bei guter Sicht das Panorama der Schweizer Alpen. In Oberwald besteht eine Einkehrmöglichkeit in der Besenwirtschaft (Öffnungszeiten beachten!). Wenig später berühren wir beim traditionsreichen Waldheim wieder die Grenze nach Deutschland mit der Gemarkung Öhningen (Ö). Wir bleiben auf Schweizer Seite in Richtung Ramsen und biegen am Winkelacker rechts zur Chroobachhütte ab. Eine Steintreppe beim Hirschenbrünneli führt uns hinauf zum Grillplatz mit dem schönsten Panoramablick auf die Vulkanberge des Hegaus: den zweihöckrigen Hohenstoffeln (844 m), Hohenhewen (846 m), Staufen (593 m), Hohentwiel (690 m) und Hohenkrähen (643 m). Verdeckt liegen der Wartenberg (844 m) hinter dem Hohenstoffeln; Neuhewen (867 m) hinter dem Hohenhewen; Mägdeberg (654 m) und Höwenegg (812 m) hinter dem Hohentwiel. Nach 500 m bietet der Herrentisch an der Nordgrenze zu Deutschland nochmals eine großartige Aussicht. Unterhalb liegt die Stadt Singen. Eine Grillstelle mit Tischen und Bänken lädt zur Rast ein.
Weiter leitet uns der Querweg Schwarzwald-Jura-Bodensee auf dem schmalen Firstweg. Dabei müssen wir immer wieder auf Mountainbiker achten! Unterwegs gibt der Wald den Blick frei auf Radolfzell und den Zellersee, einen Teil des Bodensees. Zur einst viel besuchten Wallfahrtsstätte Mariatann führt der Stationenweg, an dem wir den Premiumweg verlassen. Am Hof Schrotzburg vorbei gehen wir geradeaus weiter. Linkerhand weist der Burgenweg einen Abstecher zu den Ruinenresten der Schrotzburg. Nach einem Kilometer auf dem geschotterten Weg erreichen wir die Schienerbergstraße beim Wanderparkplatz Haselwies. Er bietet einen weiten Ausblick über den Zeller See nach Radolfzell bis in die Höhen des Linzgaus. Anschließend queren wir die Straße und folgen wieder dem schmalen Firstweg zur Gabelung "Ewigkeit" am höchsten Punkt des Weges (700 m ü. NN.). Links abwärts gehen wir auf dem Löchleweg ins "Löchle" zum Naturdenkmal Friedenslinde. Dahinter beginnt die idyllische Mühlbachschlucht. Südlich von Bankholzen wurde in ihr die ehemalige Bankholzer Mühle von 1517 in verkleinerter Fachwerkausführung nachgebildet. Ihr gegenüber befindet sich ein kleiner Rastplatz. Malerische Fachwerkhäuser prägen das Ortsbild von Bankholzen. Zum fürstlichen Abschluss der Firstwanderung laden zwei Gasthäuser zur Einkehr ein, bevor wir mit dem Höribus wieder zum Ausgangspunkt zurück fahren.
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Hinfahrt vom Busbahnhof Radolfzell mit dem Höri-Bus 200 zur Endhaltestelle Untertor, Stein am Rhein
Rückfahrt mit dem Höri-Bus 200 ab der Haltestelle Bankholzen Vordere Höristraße, Moos
Fahrplanauskunft:
Nahverkehr Baden-Württemberg: www.efa-bw.de
Deutsche Bahn AG: www.reiseauskunft.bahn.de
Anfahrt
Ziel für Navi: Grossi Schanz, 8260 Stein am Rhein, SchweizParken
Großer Parkplatz beim UntertorKoordinaten
Kartenempfehlungen des Autors
Wanderkarte des Schwarzwaldvereins 1:25 000 (grüne Serie): W268 Singen (Hohentwiel) – Hegau, Höri, Engen (März 2021), ISBN 978-3-86398-494-6
Herausgeber: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Ausrüstung
Feste Wanderschuhe mit gutem Profil, ausreichende Verpflegung und Getränke für unterwegs. Gültige Ausweispapiere sind mitzuführen.Statistik
- 37 Wegpunkte
- 37 Wegpunkte
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